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Seit 2009 werden im Zuge der Gesundheitsreform die Beitragssätze zur gesetzlichen Krankenversicherung einheitlich festgelegt. Diese Beiträge werden von Arbeitnehmern und Arbeitgebern sowie aus Steuermitteln in einen Topf und nicht mehr an die jeweilige Krankenkasse gezahlt. Aus diesem Topf, der als Gesundheitsfonds bekannt ist, erhalten die Krankenkassen Pauschalbeträge pro Mitglied und Zuschüsse, beziehungsweise auch Abschläge, die sich nach dem Alter, dem Geschlecht und den Krankheiten der versicherten Mitglieder richten. Dieser Risikostrukturausgleich soll dafür sorgen, dass Krankenkassen für schwer erkrankte Menschen mehr Geld aus dem Fonds erhalten, um die damit verbundenen Mehrkosten decken zu können. Die Liste der schweren und kostenintensiven Krankheiten soll zwischen fünfzig und achtzig Einträge umfassen.

Wer einer PKV beigetreten ist und die gesetzliche Krankenversicherung verlassen hat, ist von dieser Reform nur dann betroffen, wenn er Steuerzahler ist, da in den Gesundheitsfonds bis 14 Milliarden Euro aus Steuergeldern fließen sollen. Die Belastung für Menschen, die eine Private Krankenversicherung abgeschlossen haben, ist anders als bei GKV-Mitgliedern also noch relativ erträglich. Trotz dieser gigantischen Summen, die in den Gesundheitsfonds fließen, kündigten viele Kassen bereits an, dass sie mit den Mitteln nicht auskommen werden. Dazu tragen auch die stetig steigenden Kosten für Medikamente und hohen Tarifabschlüsse bei, so dass auch hier die Politik gefragt sein wird. Kommt eine Krankenkasse nicht mit den Geldern aus dem Fonds aus, muss sie im folgenden Jahr Zusatzbeiträge von ihren Mitgliedern fordern, die jedoch 1% des beitragspflichtigen Einkommens seines Mitgliedes nicht übersteigen darf. Sie sind jedoch befugt, auch bis zu 8 Euro monatlich mehr ohne Einkommensprüfung zu verlangen. Im Zuge einer Beitragserhöhung muss die Krankenkasse ihre Mitglieder jedoch auch über die Möglichkeit eines Wechsels zu einer anderen Krankenkasse informieren. Experten gehen davon aus, dass diese Pflicht viele Kassen davon abhalten könnte, Zusatzbeiträge von ihren Mitgliedern zu verlangen. War jedoch bis heute für die Krankenkassen, der Vergleich noch eine Möglichkeit den Wettbewerb untereinander zu fördern, so wird sie durch die Reform deutlich abnehmen und die PKV zum größten Konkurrenten aller gesetzlichen Krankenkassen.

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